Bereits Ende der 70er-Jahre entwickelt der Schöpfer von New Work, Frithjof Bergmann, ein Gegenmodell der damaligen Arbeitswelt. Er sehnt sich nach einer Veränderung des bis dahin existierenden „Job-Systems“, wie Bergmann es damals selbst bezeichnet. Die Lohnarbeit sei ein lähmendes und energieraubendes Relikt aus vergangenen Zeiten. Er sieht diese lediglich als Instrument zur Ausübung von sozialer und politischer Macht sowie als Antrieb der gesellschaftlichen Spaltung hinsichtlich sozialer Ungerechtigkeit. Lohnarbeit wäre erschöpfend, aussaugend und kraftraubend. Bergmann betrachtet die Kehrseite. Er ist der Meinung, dass Arbeit auch erfüllend sein kann, Kraft schenkt und uns einen Sinn verleiht. Anstelle strenger Hierarchien strebt er eine Macht im Sinne der eigenen Freiheit an mit Flexibilität und freier Entfaltung jedes Individuums. Bergmann erkennt, dass kräftezehrende Arbeit oftmals zu Unproduktivität führt, und möchte dieser mit mehr Kreativität, Leidenschaft und Selbstbestimmtheit entgegenwirken. Durch diese Umstrukturierung in unserer Arbeitswelt erhofft sich Bergmann eine Überbrückung der gesellschaftlichen Spaltung von Wüstenmenschen, verheerend armen Menschen und Oasenmenschen, den obszön Reichen. New Work schafft neue Kulturen, neue Kulturen schaffen neue mentale Veränderungen und neue mentale Veränderungen schaffen neue Möglichkeiten [1].
New Work ist wahrhaftig ein großartiges Arbeitskonzept. Wie wird dies allerdings praktisch in Unternehmen umgesetzt und welche Herausforderungen könnten dabei auftreten?
Innerhalb der Unternehmen werden Geschäftsprozesse digitalisiert und automatisiert. Es entstehen neue Wertschöpfungsketten und veränderte Erwartungen. Die Werte von den Mitgestalter:innen und der Führung setzen neue Impulse.
Außerhalb von Unternehmen verändern sich die Märkte blitzschnell, da sich Produktzyklen enorm verkürzt haben. Die Verhältnisse werden stets komplexer und die Planbarkeit wird beinahe unmöglich. Neue Prinzipien erfordern ein neues Denken, mehr Handlungsfähigkeit und eine erhöhte Leistungsbereitschaft.
New Work versucht unter dem Aspekt des Sinns neue ökonomische und menschliche Veränderung zu schaffen. Führungsmodelle und Organisationsstrukturen werden flacher und persönlicher sowie Prozesse und Produktdynamiken nachhaltig optimiert und ausgerichtet werden. Neue Wertvorstellungen werden etabliert und gelebt.
Zwischen innovativen Führungsmethoden, psychologischer Forschung und einem positiven Bild des Menschen entstehen Synergien. Das Management von morgen befasst sich mit Teamgeist und Organisation.
New Work, als Konzept für moderne Arbeitswelten, umfasst verschiedene Aspekte, die den Arbeitsalltag effizienter, sinnstiftender und zukunftsorientierter gestalten sollen. Ein wichtiger Bestandteil von New Work ist die Freiheit in der Entwicklung (Innovation). Hierbei geht es darum, Mitarbeiter:innen den Raum für neue Ideen und Themen zu geben und sie zu ermutigen, neugierig zu sein und Zuversicht zu entwickeln. Experimentierräume zum Entdecken und Entwickeln sind dabei ein wichtiger Faktor. Auch eine offene Fehlerkultur, in der das Lernen aus Fehlern im Vordergrund steht, ist ein zentraler Bestandteil.
Selbstverantwortung und Agilität sind weitere wichtige Säulen von New Work. Durch Selbstorganisation können Mitarbeiter:innen ihr persönliches Wachstum fördern und innovative Ideen entwickeln. Dabei spielen auch die Erweiterung der Budget-Autorität und finanzielle Beteiligungsmodelle eine Rolle.
Sinn und Zweck sind ebenfalls wichtige Aspekte von New Work. Es geht dabei darum, bewusste Prozesse zu schaffen, die einen bestimmten Zweck erfüllen und einen Sinn als Ursprung haben. Durch das Zusammenspiel von Bedürfnissen, Stärken und Leidenschaft können schnell neue Ideen entstehen. Eine klare Definition der Unternehmensidentität und die Betonung der Wozu-Frage sind weitere wichtige Faktoren.
Entwicklung und Lernen spielen in modernen Arbeitswelten ebenfalls eine wichtige Rolle. Innovative Impulse sind das A und O, um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Wissensaustausch im Team und eine gesunde Selbstreflexion fördern kontinuierliche Selbsterneuerung. Entscheidungswege werden den Erfordernissen angepasst und Entscheidungen im Kollektiv getroffen.
Schließlich sind auch die soziale Verantwortung und die Nachhaltigkeit ein wichtiger Bestandteil von New Work. Nachhaltige soziale Kompetenzen fördern das Wir-Gefühl, während ein nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften hohe Relevanz hat. Regionales Engagement und Transparenz bei eigenem Fehlverhalten und faire Steuerpraxis sind weitere wichtige Grundsätze. Insgesamt bietet New Work somit eine ganzheitliche und zukunftsorientierte Perspektive für moderne Arbeitswelten [2].
Eine Veränderung bedeutet in der Regel auch einen Fortschritt. Veränderungen, welche vielleicht für den ein oder anderen einen Schritt aus der Komfortzone bedeuten, können auch für den Gewinn neuer Sichtweisen und Erkenntnisse sorgen. Es ist wichtig, die Veränderungen Schritt für Schritt anzugehen und die Mitgestalter:innen Teil der Veränderung sein zu lassen.
syracom ermöglicht es, die eigenen Bedürfnisse und Fähigkeiten in den Arbeitstag mit einfließen zu lassen. Bereits vor Corona, das für viele Firmen als Beschleuniger für neue Arbeitsreformen diente, bot syracom die Möglichkeit, standortunabhängig zu arbeiten. Obwohl wir in der Regel nicht alle im Office vor Ort oder im gleichen Standort angesiedelt sind, ermöglicht syracom durch die im Unternehmen vertretenen Werte, die Mitgestalter:innen zusammenzubringen und das Wir-Gefühl durch Teambuildings, gemeinsames Beisammensein während eines Restaurantbesuchs, mit einem Kinoabend oder durch Feierlichkeiten auszubauen und zu stärken. Ein beliebtes syracom-Teamevent ist beispielsweise auch das Eisstockschießen an kühlen Wintertagen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass New Work eine Arbeitsphilosophie ist, die in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Die Arbeitswelt verändert sich ständig und Unternehmen müssen flexibel sein, um auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter:innen und der Kunden einzugehen. Durch die Einführung von New Work können Unternehmen innovativer und agiler werden und gleichzeitig eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit und -produktivität erzielen.
In Zukunft wird die Arbeitswelt weiterhin durch technologischen Fortschritt und gesellschaftliche Veränderungen geprägt sein. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass Homeoffice und virtuelle Zusammenarbeit auch auf lange Sicht möglich sind und die Work-Life-Balance verbessern können. Neue Arbeitsmodelle wie Jobsharing und eine stärkere Betonung der individuellen Kompetenzen und Potenziale der Mitarbeiter werden eine noch wichtigere Rolle spielen.
Es wird auch erwartet, dass die Nachhaltigkeit und die soziale Verantwortung in der Arbeitswelt weiterhin an Bedeutung gewinnen werden. Unternehmen müssen sich auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen und Kunden einstellen und gleichzeitig ihre Verantwortung für die Gesellschaft und die Umwelt wahrnehmen.
Insgesamt wird die Zukunft der Arbeitswelt durch mehr Freiheit, Agilität, Sinn und Nachhaltigkeit geprägt sein. Die Umstellung auf New Work erfordert ein Umdenken und eine Anpassung von traditionellen Denkweisen und Arbeitsmodellen, aber es bietet auch große Chancen für Unternehmen, auf die Bedürfnisse der heutigen Zeit einzugehen und erfolgreich zu sein.
Quellen: [1] newwork-newculture.dev/ [2] humanfy.de/leistungen/new-work/new-work-charta
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