Seit Januar 2025 müssen Banken im Euroraum Instant Payments empfangen können, ab 9. Oktober 2025 auch senden – und das rund um die Uhr. Die große Herausforderung dabei: die Verarbeitung von Zahlungen innerhalb von 10 Sekunden, über alle Kanäle, kostenneutral. Wir beraten Sie nicht nur, sondern helfen Ihnen auch bei der Umsetzung der anspruchsvollen technischen, fachlichen und organisatorischen Anforderungen.
Mehr erfahren!Seit 2018 sind Instant Payments mit dem Service TIPS (TARGET Instant Payment Settlement) der Europäischen Zentralbank am Markt verfügbar, daneben existiert auch der Service RT1 der EBA Clearing. Allerdings war das Volumen an Instant Payments stets gering. Aus diesem Grund hat die Europäische Kommission im Februar 2024 eine Instant Payments-Verpflichtung beschlossen: Politik und Regulatoren wollen damit Instant Payments als Standard für den Massenzahlungsverkehr etablieren.
Der Austausch von Instant Payments erfordert eine ständige Verfügbarkeit in Echtzeit. Alle Systeme müssen ständig bereitstehen, um die Verarbeitung von Zahlungen innerhalb von 10 Sekunden zu gewährleisten. Eine SCTInst-Überweisung darf dabei nicht mehr als eine SCT-Überweisung kosten.
Neben der technischen Umstellung sorgen die Einführung des Verification of Payee (IBAN-Name-Abgleich), die Sammlerbearbeitung (Bulk Payments) sowie die tägliche Sanktionsprüfung für zusätzliche Herausforderungen bei den Instituten. Die Betragsgrenze lag bislang bei 100.000 EUR für eine Transaktion. Mit den neuen Regelungen hingegen müssen sich die Banken im Zahlungsverkehr und Liquiditätsmanagement darauf einstellen, dass auch Zahlungen mit weitaus höheren Beträgen innerhalb von Sekundenschnelle bewegt werden können. Hinzu kommt, dass Instant Payments als Produkt nun auch im Bereich Corporate Treasury mit großem Interesse für ihre „Use Case“ wahrgenommen wird.
Ein zusätzlicher „Push“ für die Attraktivität von Instant Payments ist zudem durch den „Request to Pay“ zu erwarten. Dieser ist zwar nicht zwingend an Instant Payments gekoppelt, kann deren Auslösung aber deutlich vereinfachen. Doch auch der Request to Pay muss auf Bankseite erst einmal eingeführt werden, und auch das erfordert zunächst eine tiefe Analyse and nachfolgende Anpassungen von Prozessen in den Bereichen Zahlungsverkehr und Informationsbereitstellung.
Eine erfolgreiche Implementierung ist nicht nur ein „Muss“, sie bietet auch Wettbewerbsvorteile und verbessert die Effizienz von Zahlungsprozessen sowie den Kundenservice erheblich. Wir unterstützen Finanzinstitute bei der Umstellung auf kostenneutrale Instant Payments von der Beratung bis zum Go-Live. Dabei behalten wir auch die Auswirkungen auf andere Bereiche im Blick, etwa das Liquiditätsmanagement sowie die zeitnahe Bereitstellung von Informationen über Ein- und Ausgänge von Instant Payment-Zahlungen für die Kunden.
Im zweiten Quartal 2024 lag der Anteil von SCTInst an SCT-Zahlungen bei knapp 19%. Mit Umsetzung der Instant Payments-Regulation erwarten wir einen signifikanten Anstieg des SCTInst-Volumens – mittelfristig gehen wir von 40-50% aus. Unserer Meinung nach werden Instant Payments zum „New Normal“ und lösen mittel- bis langfristig traditionelle Überweisungen ab.
Im Zuge der Instant Payments Regulation müssen Banken einen sogenannten „Verification of Payee“ (früher bekannt als IBAN-Name-Check) einführen. Zieltermin ist gleich dem Termin für die aktive Instant Payments-Erreichbarkeit, also der 9. Oktober 2025. Dies dient der Betrugsprävention und soll Vertrauen und Zufriedenheit der Nutzer in SEPA-Kontoüberweisungen schaffen.
Konkret ist bei Überweisungseingabe der Abgleich zwischen dem Namen des Zahlungsempfängers und der zugehörigen IBAN (bzw. IBAN und ID) gemeint. Hierfür muss es einen Service geben, der dem Nutzer unmittelbar nach Eingabe der Daten eine Rückmeldung über die Übereinstimmung der Daten gibt (match, close match, no match).
Es gibt im Verification of Payee-Prozess noch Besonderheiten im Umgang mit Sammelüberweisungen, vor allem wann der Prozess für die 10-Sekunden-Verarbeitung startet. Der European Payments Council hat hierzu bereits das Rulebook sowie Matching-Empfehlungen veröffentlicht.
Wir erfassen, analysieren und validieren Ihre Anforderungen, entwickeln robuste Datenmodelle, stellen die 24/7-Verfügbarkeit sicher, implementieren einen IBAN-Name Check, automatisieren die Sanktionsprüfung und integrieren die Echtzeit-Zahlungsabwicklung effizient in Ihre bestehenden Systeme.
Wir sorgen dafür, dass liquiditätsrelevante Informationen zeitnah vorliegen, analysieren und konsolidieren Daten für die Liquiditätssteuerung und erhöhen Ihre Datenqualität und Transparenz. Damit verfügen Sie über genau die Daten für die Berechnung von Intraday-Forecasts und diese erfüllen gleichzeitig regulatorische Voraussetzungen wie Reporting-Anforderungen.
Ein modernes, effizientes Cash-Management lebt von der Analyse von Echtzeit-Zahlungsdaten. Wir sorgen für höchste Datenqualität, für Transparenz bei der Echtzeitüberwachung Ihrer Zahlungsströme und unterstützen Sie bei der Umsetzung von Reporting-Anforderungen, insbesondere im Rahmen von Sanktionsprüfungen.
Wir etablieren automatisierte Prozesse für die Abwicklung von Instant Payments, implementieren zentrale Monitoring-Cockpits für die Echtzeit-Überwachung und optimieren das Testmanagement sowie die Testautomatisierung zur Sicherstellung stabiler und performanter Abläufe.
Carsten Gross
Product Manager Payments & Liquidity Management
Carsten Gross
Product Manager Payments & Liquidity Management